Praxis- und Krankenhauspersonal sensibilisieren
Sie haben noch einmal einen anderen Blick auf das Wohl der Kinder. Sie erkennen möglicherweise als erstes Anzeichen auf eine möglicherweise für Kind und Eltern problematische Situation.
Zum Einen kann es sein, dass eine nicht ausreichende Versorgung auffällt, zum Anderen kann das Kind durch Verhaltensauffälligkeiten zeigen, dass in einem Lebensbereich nicht alles zum Besten steht. Personen wie Kinderärztinnen und -ärzte, Erzieher/innen oder Grundschullehrer/innen und viele andere, die Kinder regelmäßig wahrnehmen, sollen durch „so früh“ Unterstützung erhalten, diese Auffälligkeiten strukturiert wahrzunehmen und zu bewerten. Gleichzeitig soll den Eltern dann zeitnah und ohne große Hürden (Kosten, langfristige Termine, Bürokratie) ein Spektrum an Hilfen angeboten werden, damit die Betreuung, Versorgung und Förderung der Kinder in der Familie gewährleistet werden kann. Ihnen als Ärztinnen und Ärzten steht in allen Situationen die Fachberatung durch eine insoweit erfahrene Fachkraft (§8b SGB VIII) zur Verfügung. Diese berät Sie und vermittelt Ihnen die entsprechenden Kontakte.
„so früh“ beinhaltet sowohl das Soziale Frühwarnsystem mit seinen Wahrnehmungsbögen zur Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung für Sie als Fachkräfte als auch die „Frühen Hilfen“, die allen Beteiligten möglichst niederschwellig zur Verfügung stehen.
Zu den Angeboten der Frühen Hilfen zählen nicht nur Kurse wie „Wir2“ und „NEFTA“ sondern auch der Einsatz und die Vermittlung von Familienhebammen.
NEFTA
NEFTA (Neusser Eltern-Fachkräfte-Training bei Kindern mit ADHS) ist ein Angebot, das Eltern und Fachkräften den Umgang mit ADHS näher bringen und sie darin stärken soll. In zahlreichen Gesprächen und verschiedenen Übungen werden die Belastungen der Eltern und Fachkräfte anerkannt. Auch das Einfühlen in die von ADHS-Symptomen betroffenen Kinder wird gefördert.
WIR2
Ein weiteres Angebot ist „Wir2“, ein Bindungstraining für alleinerziehende Mütter oder Väter mit Kindern im Alter von 3 bis 10 Jahren, bei diesem wird mit verschiedenen Aufgaben und Übungen das Selbstbewusstsein von Müttern/Vätern gestärkt, die Sicherheit als Ein-Elternteil sowie die emotionale Bindung von Mutter/Vater und Kind gefördert. Während der Kurseinheiten sind die Kinderbetreuung und -versorgung geregelt.
Auch der Einsatz und die Vermittlung von Familienhebammen zählt zum Aufgabengebiet der Frühen Hilfen. Sollten Sie also eine Mutter oder Familie kennen, bei der die Installation einer Familienhebamme, sowohl vor der Geburt als auch für maximal ein Jahr nach der Geburt sinnvoll ist, so kontaktieren Sie uns.
Sollten Sie als Ärztinnen und Ärzte Familien wissen, die Interesse an der Teilnahme an einem dieser Angebote haben, so können Sie uns jederzeit kontaktieren.
Ihre Ansprechpartnerin
Stadt Neuss Jugendamt
Andrea Samaras
Rathaus Markt 2
41460 Neuss
02131 / 905321
so-frueh@stadt.neuss.de